Geschichte des Fish Surfboards: Design und Entwicklung einer klassischen
Entdecken Sie die Geschichte des Fish-Surfbretts, das Design und die Entwicklung eines klassischen und vielseitigen Modells, ideal für kleine, schnelle Wellen. Es wurde 1967 von Steve Lis in San Diego entworfen und ist eines der einflussreichsten und beständigsten Designs in der Geschichte des Surfens.
Was ist ein Fish Surfboard?
Ursprünglich für Kneeboarding in hohlen und schnellen Riffen konzipiert, zeichnet sich das Fish durch folgende Merkmale aus: kurz, breit, dick, mit flachem Rocker, Swallow Tail (Fischschwanz) und zwei Keel-Finnen.
Mit der Zeit wurde dieses Design auch im Stand-Up-Surfen populär – zuerst in kleinen, schwachen Wellen, später auch in kraftvolleren Bedingungen. Heute bezeichnet der Begriff Fish Surfboard fast jedes Shortboard mit hohem Volumen, breiter Nose und Fischschwanz – und bleibt eines der vielseitigsten und spaßigsten Bretter überhaupt.
Geschichte des Fish Surfboards
Die späten 1960er-Jahre waren eine goldene Ära der Surfbrett-Experimente. Surfer begannen, ihre eigenen Shapes zu bauen, was eine Welle an Innovationen auslöste. In diesem Kontext entwickelte Steve Lis das erste Fish Surfboard, um seine persönlichen Performance-Probleme mit Kneeboards zu lösen.
Erste Anerkennung (1972)
Das Fish erlangte weltweite Aufmerksamkeit, als Jim Blears und David Nuuhiwa bei der Surf-Weltmeisterschaft 1972 in San Diego den 1. und 2. Platz belegten – auf Brettern, die auf Lis’ Design basierten. Ihr Erfolg in kleinen Wellen machte das Fish Surfboard über Nacht berühmt, prägte aber auch den Ruf als „Kleinwellenbrett“.
Die Mark-Richards-Revolution (1976–1982)
1976 zeigte der Hawaiianer Reno Abellira sein Fish Surfboard dem Australier Mark Richards. Richards veränderte das Design: länger, schmalerer Tail und statt Keel-Finnen aufrechtere Twin-Finnen. Sein Modell, das MR Twin Fin, dominierte den Profisport – Richards gewann vier Weltmeistertitel in Folge (1979–1982).
Das Revival in den 1990ern
In den 1990er-Jahren brachte Matt Biolos (Lost Surfboards) das Konzept mit seinem 5’5” x 19 ¼” Round Nose Fish zurück. Diese moderne Interpretation löste den Trend zu kurzen, breiten, voluminösen Brettern aus und öffnete den Weg für neue Varianten wie Quad-Finnen und schmalere Tails – angepasst an ein immer radikaleres Surfen.
Fish Surfboard Design und Merkmale
Das Design des Fish Surfboards zielt auf eine Balance zwischen Geschwindigkeit, Auftrieb und Wendigkeit. Wichtige Eigenschaften sind:
Kurze, breite Maße → enge Turns und mehr Volumen.
Flacher Rocker → viel Speed down-the-line.
Tiefer Swallow Tail → verbindet den Lift eines Square Tails mit dem Halt von zwei Pin Tails.
Twin Keel Finnen → mehr Geschwindigkeit, Glide und Rail-Engagement.
Steve Lis wollte kein kommerzielles Brett entwickeln. Sein Ziel war rein persönlich: Beim Kneeboarding erzeugten seine Swim Fins auf klassischen Pintail-Kneeboards störenden Widerstand. Durch das Abzeichnen seiner Churchill-Flossen entstand die Form des Swallow Tails – breit genug für die Fins, aber trotzdem schnell und kontrolliert. Das Ergebnis war ein Surfboard, das ihm späte Take-offs, Speed, enge Turns und tiefes Positionieren in der Tube ermöglichte – Jahre bevor moderne Shortboards dies leisten konnten.
Fish Surfboard Maße und Specs
Länge: 4’6” – 5’5”
Nose-Breite: 10” – 12”
Mittelbreite: 20” – 22”
Tail-Breite: 11” – 13”
Dicke: 2 ½”
Volumen: 26–30 Liter
Fazit
Das Fish Surfboard ist mehr als nur ein Retro-Design – es ist ein Meilenstein in der Entwicklung moderner Surfboards. Sein Einfluss lebt heute in Retro-Fish-Modellen, Hybriden und Performance-Shortboards weiter. Ob in kleinen, spaßigen Wellen oder in schnellen, hohlen Bedingungen: Das Fish bietet Geschwindigkeit, Flow und Vielseitigkeit wie kaum ein anderes Board in der Surfgeschichte.